München / Metzingen, 28. Juni 2023
Im Rahmen der „automatica 2023“ – Fachmesse für intelligente Automation und Robotik in München – haben TÜV SÜD und NEURA Robotics den ersten Schritt in Richtung eines europäischen Prüfstandards für sogenannte Cobots mit integrierter künstlicher Intelligenz (KI) gemacht. Das gemeinsame Vorhaben soll ein Signal sein, dass am Standort Deutschland Technologie-Visionen und diesbezügliche Sicherheitsaspekte verantwortungsvoll zusammengeführt werden.
Ziel der Zusammenarbeit zwischen TÜV SÜD und dem Robotics Jungstar aus Metzingen ist es, einen Anforderungskatalog für ein europaweit einheitliches Prüfsiegel zu entwickeln.
„Mit diesem Projekt legen wir den Grundstein für KI-Cobots in der Industrie und schaffen eine wichtige Voraussetzung für Sicherheit bei Entwicklung und Einsatz von kognitiver, intelligenter Robotik in Bereichen der Gesellschaft, in denen z.B. der Fachkräftemangel zum existenziellen Problem wird“, erläutert Marcello Walz, Head of Advanced Manufacturing bei TÜV SÜD.
David Reger, Gründer und Geschäftsführer von NEURA Robotics, zeigt sich dankbar und auch stolz: „Es ist uns mit diesem fantastischen Team gelungen, die Automationsbranche in weniger als zwei Jahren mit dem ersten serienreifen kognitiven Roboter zu überraschen. Jetzt wollen wir den Menschen überall auf der Welt zeigen, dass wir als Technologie-Start-Up auch Verantwortung übernehmen und sichere Standards suchen, um das Vertrauen der Menschen in diese vielen neuen Möglichkeiten zu stärken. Für uns ist es eine Auszeichnung, das gemeinsam mit einem renommierten Partner wie TÜV SÜD angehen zu können.“
Marcello Walz ergänzt, man habe für dieses Zukunftsthema gezielt ein agiles und junges Unternehmen gesucht. Die Robotik-Spezialisten aus Metzingen gelten zudem als Pioniere der kognitiven Robotik und setzen derzeit neue Maßstäbe für vorausschauend und autonom agierende Roboter.
NEURA Robotics hatte sich buchstäblich aus dem Stand weltweit einen Namen gemacht, weil dem Start-Up in weniger als zwei Jahren gelungen war, mit MAiRA den ersten serienreifen kognitiven Roboter der Welt vorzustellen.
Kognitive Fähigkeiten, insbesondere das eigenständige Wahrnehmen und Verarbeiten von Sinneseindrücken, gelten als wesentliche Grundlage für ein breiteres Einsatzspektrum von Cobots im Dienstleistungssektor, in der Pflege oder im Haushalt. Bisher ist in der Industriepraxis eine umfangreiche und oft kostenaufwändige Geräteperipherie aus Kameras, Sensorik, Sicherheitsanlagen und Schaltschränken notwendig, um Cobots sicher an der Seite des Menschen arbeiten zu lassen.
