Während es in der Vergangenheit undenkbar gewesen wäre, einem Roboter auf einem Spaziergang zu begegnen, ist der Anblick heute nicht mehr so überraschend. Heutzutage tauchen Roboter gelegentlich in unserem Alltag auf, sei es, um uns bei der Reinigung unserer Wohnungen zu helfen oder uns den Weg am Flughafen zu zeigen. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die die Bedeutung der robotergestützten Automatisierung von Industrieprozessen.
Unabhängig von ihrem Einsatzgebiet haben Roboter eines gemeinsam: Sie sollen den Menschen von gefährlichen oder sich wiederholenden Aufgaben entlasten. Kurz gesagt, das Leben der Menschen vereinfachen.
Allerdings haben diese Roboter oft große Einschränkungen, die sie daran hindern, sich frei in für Menschen gemachte Umgebungen zu bewegen. Man denke an einen Staubsaugerroboter, wenn er auf eine Treppe trifft: Er kann die Stufen nicht allein hinuntergehen, sondern muss getragen werden. Ohne eine zusätzliche Rampe oder ähnliches wird er also niemals völlig autonom agieren können.
Und selbst wenn du ein komplett smartes Haus mit Fernbedienung und Sprachsteuerung hast, mit all den smarten Geräten auf dem Markt, kannst du immer noch nicht dem Geschirrspüler befehlen, sich selbst auszuräumen.
Bei der Entwicklung neuer Roboterinnovationen ist es wichtig, dass wir uns an ihre Kernaufgabe erinnern: uns Menschen zu helfen, unser Leben zu verbessern. Wir sollten uns bemühen, Roboter zu entwickeln, die unseren Lebensstandard verbessern, anstatt uns zu zwingen, uns an eine Welt anzupassen, die gar nicht mehr für uns bestimmt ist.
Roboter im öffentlichen Raum
Besonders im öffentlichen Raum müssen Roboter so unauffällig wie möglich sein. An dieser Stelle kommen humanoide Roboter ins Spiel: Ihr menschenähnliches Design ermöglicht es ihnen, in bestehenden Umgebungen zu arbeiten, die eigentlich nur für Menschen gedacht sind.
Roboter können ein großartiges Werkzeug sein, sich wiederholende, gefährliche und mühsame Aufgaben anstelle von Menschen zu übernehmen und Positionen zu besetzen, welche die schnell alternde Bevölkerung nicht mehr besetzen kann oder die in Bereichen liegen, in denen ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften herrscht.
Das wirft gleichzeitig eine ganze Reihe von Fragen auf, die nur beantwortet werden können, wenn das derzeitige System grundlegend geändert wird. Die Automatisierung durch Roboter sollte eine Form der Befreiung für alle sein, nicht ein weiteres Instrument zur Klassenspaltung. Wenn niedere Tätigkeiten von Robotern übernommen werden, wird die Arbeitslosigkeit in diesen Sektoren unweigerlich steigen.
Darüber hinaus könnte das aktuelle soziale System scheitern, da es von den Beiträgen der Arbeiter abhängt: weniger Arbeiter bedeuten weniger Eingänge, was zu einem Mangel an öffentlichen Mitteln führt. Gleichzeitig könnte die zunehmende Automatisierung zu kürzeren Arbeitszeiten und einer insgesamt höheren Lebensqualität führen, wie Experten seit mehr als einem Jahrhundert spekulieren.
Doch bevor wir die Vorteile der Automatisierung in vollem Umfang nutzen können, müssen wir abgestimmte Anstrengungen unternehmen, um die grundlegende Struktur unserer Gesellschaft zu ändern, indem wir beispielsweise ein Gleichgewicht zwischen menschlicher und maschineller Arbeit finden und unser Steuersystem so umgestalten, dass die Unternehmen der Hard- und Softwareautomatisierung die höheren Kosten der Automatisierungsrevolution tragen.
Roboter im privaten Bereich
Es ist nicht schwer, sich eine Zukunft vorzustellen, in der Roboter einen festen Platz im Haushalt einnehmen – es ist bereits Realität. Vom eingangs erwähnten Staubsaugerroboter bis zum sprachgesteuerten persönlichen Assistenten bewegen wir uns auf den Haushalt der Zukunft zu.
Eine häufige Debatte ist die Frage, ob es eine Grenze gibt, die Roboter nicht überschreiten sollten, wenn es um die Unterstützung unseres täglichen Lebens geht. Schließlich gibt es menschliche Aspekte, die Roboter, so intelligent sie auch sein mögen, nicht vollständig abdecken können, wie etwa die Pflege. Roboterassistenten können zwar unglaublich nützlich sein, um die Einsamkeitsepidemie unter älteren Menschen zu bekämpfen, aber sie können menschliche Beziehungen nicht vollständig ersetzen. Genau wie bei der Kinderbetreuung sollten Roboter und künstliche Intelligenz keine Eltern oder Erwachsenen ersetzen, sondern eher die Rolle eines Haustiers oder Haushaltsgeräts übernehmen, das man nach eigenen Vorstellungen anpassen kann.
Eine weitere Befürchtung, die Menschen haben könnten, wenn sie die Automatisierung in ihr persönliches Leben aufnehmen, ist die Angst, dass ihr Lebensraum vollständig von Geräten eingenommen wird und sie entweder gezwungen sein werden, sich anzupassen oder sich damit abzufinden, dass sie in ihrem eigenen Zuhause in den Schatten gestellt werden. Selbst wenn es sich bei dem Gerät um einen kognitiven Humanoiden handelt, fragen sich viele Menschen, wohin dieser abgestellt werden sollte, wenn er nicht benötigt wird, ob er jeder andere Arbeitnehmer Pausen bekommen sollte und mit welchem Respekt er behandelt werden sollte.
Diese und viele weitere Fragen werden bald beantwortet werden müssen, und es wird notwendig sein, klare Grenzen zwischen Mensch und Maschine zu ziehen, denn die Bedenken scheinen in den letzten Jahren nur noch zugenommen zu haben. Falls viele Arbeitnehmende ihren Arbeitsplatz verloren und dort durch Roboter ersetzt wurden, wird die Akzeptanz für humanoide Roboter im privaten Umfeld nicht gerade steigen.
Um eine Gesellschaft zu schaffen, in der Menschen dank der Automatisierung gedeihen, bedarf es eines radikalen Wandels. Unsere automatisierte Zukunft beginnt mit den Robotik-Innovatoren selbst. Unternehmen, Forscher und Regierungsorganisationen müssen sich gegenseitig in die Pflicht nehmen und sicherstellen, dass das Wohlergehen der Menschen im Mittelpunkt aller Fortschritte steht.
Möchtest du mehr über die Zukunftsvision von NEURA Robotics erfahren? Dann lies unseren Blogbeitrag über den Prototyp 4NE-1 und erfahre mehr über unsere Vision für humanoide Roboter.